Hohe Temperaturen

Die Unsicherheit, ob Babys Wasser brauchen

Das Thermometer steigt immer mehr und ich stelle fest, dass in jedem Jahr bei warmen Temperaturen dieselben Unsicherheiten aufkommen. Daher möchte ich heute auf eine Frage eingehen, die mir wirklich am Herzen liegt: Brauchen Babys zusätzlich Wasser oder Tee, wenn es draußen warm ist?

Der Durst steigt auch bei Babys

Mutter und Baby entspannten bei Sonnenschein am Strand
Entspannung trotz Hitze

Machen wir uns nichts vor: Schon die Kleinsten schwitzen bei den Temperaturen stark und daher ist es kaum verwunderlich, dass auch sie immer durstiger werden. Das macht sich wiederum dadurch bemerkbar, dass Euer Baby häufiger trinken möchte. Vielleicht hattet Ihr eigentlich schon einen ganz guten Rhythmus gefunden und seid nun unsicher, weil dieser wieder aus der Bahn geworfen wird. Das ist aber kein Grund zur Sorge: Euer Baby hat Durst. Für viele ist nun die naheliegende Lösung, ihrem Baby zwischen den Mahlzeiten Wasser anzubieten.

Diesen Tipp hat die ein oder andere von euch ganz sicher schon bekommen oder ist selbst auf die Idee gekommen. Was für uns völlig normal klingt, ist für euer Baby jedoch NICHT zu empfehlen. Daher mein Appell:

Bitte gebt euerm Baby kein zusätzliches Wasser oder auch Tee – auch nicht bei hohen Temperaturen.

Muttermilch hat alles, was das Baby braucht

Wenn Ihr euer Baby voll stillt, dann legt es bei hohen Temperaturen nach Bedarf an die Brust. Interessant ist zu wissen, dass sich Muttermilch zu 88 % aus reinem Wasser zusammensetzt. Sobald euer Baby Durst hat, kann es an die Brust und trinken. Der Durst wird gestillt und zusätzlich bekommt euer Baby auch noch wichtige Nährstoffe. Oft zeigt sich, dass der Nachwuchs bei warmen Temperaturen nur kurz an der Brust trinkt. Das hat einen Grund: Euer Baby bekommt so die wasserhaltige Muttermilch. Diese hat einen geringeren Fettgehalt und dient nicht zur Sättigung, sondern als Durstlöscher. Hört also einfach auf euer Baby und lasst es so oft und lange trinken, wie es möchte. Dabei ist es unerheblich, wann die letzte Stillmahlzeit gewesen ist.

Wie ist es bei der Fütterung von Pre-Milch?

Ebenso wie Muttermilch enthält auch die Pre-Milch alles, was euer Baby braucht, um gesund wachsen zu können. Das heißt, sie kann ebenfalls nach Bedarf gegeben werden, Sodas eine zusätzliche Gabe von Tee oder Wasser nicht notwendig ist. Bitte verzichtet auch darauf, die Milch mit mehr Wasser anzurühren, damit sie dünner ist. Denn das ist eine Belastung für den kleinen Körper.

Wenn euer Kind eine Flasche getrunken hat und  nach kurzer Zeit zu weinen beginnt, kann das ein Anzeichen für Durst sein. Bereitet noch eine weitere Flasche zu und bietet diese einfach an.

Und was ist so schlimm an Wasser?

Natürlich ist eigentlich nichts Schlechtes an Wasser. Aber ein Baby braucht es nicht und es kann sogar gefährlich werden. Nicht umsonst verweist die WHO darauf, dass Babys im Idealfall die ersten sechs Lebensmonate gar keine zusätzlichen Flüssigkeiten erhalten. Sowohl Mutter- als auch Pre-Milch enthalten ausreichend Nährstoffe und versorgen die Kleinen mit ausreichend Flüssigkeit.

Wasser und Tee sind also „leere“ Getränke. Sie enthalten keine Nährstoffe. Vielleicht wird euer Baby auch beides trinken, aber damit füllt es seinen kleinen Bauch und verpasst den Hunger auf die nächste Milch. So kann es dazu kommen, dass euer Kind zu wenig Nährstoffe aufnimmt und es zu einer Unterversorgung kommt.

Durst mithilfe von Wasser zu stillen, kann leider auch noch schlimmer Folgen für euer Baby haben. Das Stichwort an dieser Stelle lautet „Wasservergiftung“. Die Nieren des Babys sind noch in der Entwicklung und daher noch gar nicht in der Lage, viel Wasser zu verarbeiten. Sobald es zu einer größeren Wasserzufuhr kommt, wird dieses ins Gewebe geleitet. Das kann zur Schädigung von Hirnzellen führen und im schlimmsten Fall kann eine Wasservergiftung das Leben des Babys gefährden.

Wichtig: Falls Ihr eurem Kind Wasser gegeben habt, solltet Ihr die folgenden Symptome im Blick behalten:

  • Sinkende Körpertemperatur
  • Schläfrigkeit
  • Eine erhöhte Reizbarkeit
  • Aufgedunsenes Gesicht
  • Krampfanfälle

Bitte sucht dann sofort einen Arzt auf.

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