Mädchen sind anders – Jungs auch!

Die Suche nach einem Namen oder: Eine Geschichte voller Verzweiflung

Ich bin schwanger – im August ist es so weit. Eigentlich bin ich eine Mädchenmama. Tief in meinem Herzen bin ich immer davon ausgegangen, dass wir nur Mädchen bekommen. Die ersten beiden Kinder waren Mädchen, warum sollte es jetzt anders sein?

Diesmal anders, diesmal neu

Tafel mit Namensvorschlägen
Tafel mit Namensvorschlägen

Tatsächlich hat sich jedoch schon früh gezeigt: Dieses Mal ist mehr dran. „Es wird ein Junge, ich bin zu 99 % sicher“. Wie jetzt? Ein Junge? Mein Herz klopfte schneller – aus Freude, aber auch aus Unsicherheit. Jungs sind doch anders, oder? Bei einem Mädchen wusste ich, was mich erwartet. Aber ein Junge? Die Freude war dennoch groß und schon auf dem Weg nach Hause begannen wir mit der Namenssuche. Es wurde eine kleine Odyssee …

Die Namenssuche war schon bei den Mädels ein großes Thema. Wir haben gesammelt und aufgeschrieben, festgestellt, wie viele Frauen mit verschiedenen Namen wir kennen und uns am Ende doch gut einigen können. Diesmal zeichnete sich schnell ab, dass es bei einem Jungen nicht ganz so einfach wird.

Vier Monate auf der Suche

Mit der Suche begonnen haben wir in der 13. Schwangerschaftswoche. Abgeschlossen haben wir sie erst gute 16 Wochen später und dazwischen hat uns das Thema wirklich beschäftigt. Jungennamen fühlten sich für mich irgendwie farblos an. Klingen sie kindgerecht, scheint es so, als würde man sie einem erwachsenen Mann nicht antun können. Klingen sie für einen erwachsenen Mann gut, wirken sie für ein Kind zu hart. Das war zumindest unsere Erkenntnis bei der Suche.

Natürlich haben wir im Internet gestöbert, Umfragen im Bekanntenkreis durchgeführt, und wenn wir einen gefunden hatten, der in die nähere Auswahl kam, sind wir an unser Whiteboard gesprintet und haben ihn schnell notiert.

Vorwurfsvolle Blicke

Bei der Suche nach einem Mädchennamen hatten wir eher das Problem, dass wir so viele schön fanden und uns nicht einigen konnten. Jetzt standen wir wie Einstein vor der Tafel, haben gestrichen, kritisiert und wurden schon leicht panisch, ob wir ohne Namen in den Kreißsaal müssen.

Nicht gerade hilfreich war, dass wir auch ständig gefragt wurden, ob wir schon einen Namen haben. Selbst als ich unsere Tochter aus der Kita abgeholt habe, ging es los. Ein Mädchen baute sich vor mir auf: „Du hast ein Baby im Bauch, wie soll es heißen?“ Als ich ihr sagte, dass ich es noch nicht weiß, haben mich zwei vorwurfsvolle Augen angesehen.

Vom Klang zur Bedeutung

Wir halten also fest: Die Namenssuche für einen Jungen hat uns an den Rand der Verzweiflung gebracht. Sind wir einmal in eine gemeinsame Richtung gekommen, haben wir nach der Bedeutung des Namens geschaut und ihn doch wieder verworfen. Irgendwann – als unsere Liste eine Länge von rund 10 Namen hatte – haben wir uns vorgenommen, jeden Tag einen zu streichen, bis nur noch drei übrig sind. Daran haben wir uns gehalten.

Mullwindel mit Seepferdchen und Namen "Richard"
Mullwindel mit Namen

Und plötzlich war da ein Licht am Ende des Tunnels: Aus drei Namen lässt sich doch was machen. Streichen wir noch einen – immerhin haben die Mädchen auch Doppelnamen – und dann haben wir es. Eines Morgens am Frühstückstisch haben wir uns angesehen und gesagt: Der ist es. Damit wir nicht wieder ins Schwanken kommen, habe ich direkt eine Mullwindel mit dem Namen besticken lassen. Läuft!

Mädchen sind anders – Jungs auch! Das hat sich bei uns schon bei der Namenssuche gezeigt. Wir sind gespannt, was für Unterschiede wir in Zukunft noch entdecken werden. Ich werde regelmäßig berichten.

 

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